Mortazawi Dermatologie
Mortazawi Dermatologie 

Hautarzt Mortazawi in Remscheid Lennep - Neurodermitis/atopisches Ekzem

Neurodermitis

 

Bitte beachten sie bei kindlicher Neurodermitits unseren Artikel unter "kindliche Hauterkrankungen" in der Navigationsleiste links.

 

Immer mehr Menschen leiden an der inzwischen häufigsten Hauterkrankung: Neurodermitis wurde sie früher genannt, heute zutreffender als "Atopische Dermatitis" bezeichnet. Dieser Begriff soll nicht mehr nur die seelischen Ursachen der Erkrankung in den Vordergrund stellen, sondern auf das "Anders sein" der Patienten hinweisen. Die Haut juckt massiv, rötet und schuppt sich in Form von Entzündungen, so genannten "Ekzemen". Mittlerweile tragen ca. 15 - 20% aller Kinder die genetische, also angeborene Veranlagung zur Hauterkrankung in sich, die gehäuft zusätzlich mit anderen Leiden gekoppelt ist, wie Asthma und Allergien, insbesondere gegen Pollen und Hausstaubmilben. Allergische oder hauterkrankte Eltern geben Ihre Veranlagung mit hoher Wahrscheinlichkeit an die Kinder weiter.

 

Auslösende Faktoren

Neben der ererbten Veranlagung sind soziale Faktoren von Bedeutung, ohne dass die Zusammenhänge bislang ausreichend geklärt sind: Menschen aus höheren sozialen Schichten sind weitaus häufiger betroffen, ebenso ist das Risiko für Stadtkinder erheblich höher als bei der ländlichen Bevölkerung. Bei
intelligenteren Menschen tritt die Veranlagung häufiger auf, ebenso bei Frauen. Insbesondere sind Umgebungsfaktoren im späteren Leben dafür verantwortlich, ob bei bestehender Disposition die Erkrankung ausbricht. Daher bestehen gute Aussichten dafür, dass bei einer geeigneten Lebensweise die Erkrankung gemildert werden kann.

 

Einflussfaktoren

Ist bereits bei den Eltern eine Vorbelastung bekannt, kann nach bisherigen Erfahrungen das Stillen die Prognose für das Kind verbessern. Neueste Untersuchungen haben diese Meinung jedoch nicht mehr ausreichend bestätigen können. Über die vielfältigen positiven Effekte des Stillens in der Frühkindzeit
gibt es jedoch grundsätzlich keine Zweifel. Eine längere Stillzeit über die ersten 6 Monate hinaus scheint jedoch eher schädlich als nützlich zu sein. Da Kuhmilch in den ersten Lebensmonaten als Allergieauslöser beteiligt sein kann, sollte die Zusatz- oder Folgenahrung "Hypoallergen" sein, aber möglichst als Milchersatz kein Soja enthalten.

 

Haustiere

Behaarte Haustiere, insbesondere Katzen und Meerschweinchen, gelten als hohes Risiko für die Auslösung von Allergien und sind in Allergikerhaushalten ebenso kritisch zu bewerten wie die Felldecke im Babybett. Ungeachtet der Tatsache, dass bestimmte Tiere ein hohes Risiko für Allergien und Neurodermitis bedeuten, gelten Hunde als eher unproblematisch. Beachtenswert ist die Tatsache, dass Kinder, die z.B. auf dem Bauernhof mit vielen Tieren aufwachsen, eine deutlich geringere Rate an  Allergien und Neurodermitis haben. Wahrscheinlich ist das Hauptproblem, dass Kleinkinder in „klinisch reiner" Wohnumgebung ihr Immunsystem nicht ausreichend gegen Keime usw. trainieren können und somit der Körper eher Allergien gegen harmlose Dinge entwickelt.

 

Hausstaub

Für Hautkranke und Allergiker ist Staub, insbesondere die darin befindlichen Hausstaub-Milben ein massiver Reiz. Dennoch muss der Wohnbereich nicht "gekachelt" sein. Im Schlafbereich wäre jedoch ein Teppichboden ungünstig und ein plüschiger Bettvorleger fehl am Platze. Die Hausstaubmilben in den Kuscheltieren der Kinder werden durch die Lagerung in der Tiefkühltruhe über
einen Tag wirksam abgetötet. Für das Bett sind inzwischen sehr gute Hüllen für die Matratzen erhältlich, welche die Aufnahme von Körperschuppen, von denen die leidigen Milben leben, wirksam verhindern. Die Decken und das Kissen sollten aus waschbarem Material sein.

 

Luftschadstoffe

Luftschadstoffen, insbesondere dem Tabakrauch, wird eine direkte Auswirkung auf Allergieschübe und Hautreizungen zugesprochen. Rauchen während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für das Kind,  an atopischer Dermatitis zu erkranken, um das Doppelte!

 

Die Klimatisierung

Die Wohnbereiche sollten möglichst kühl und trocken sein, Schimmelpilze und feuchtwarmes Klima begünstigen Allergien und Haut-Ekzeme. Eine "klinisch reine" Umgebung und das Vermeiden jedweder Infektion im Kindesalter begünstigt eher eine Fehlorientierung unseres Immunsystems und damit auch ein vermehrtes Risiko von Allergien.

 

Nahrungsmittel

Während früher den Nahrungsmitteln eine wesentliche Rolle für das Auslösen der atopischen Dermatitis zugesprochen wurde, bewerten Fachärzte deren Beteiligung heute zurückhaltender: Milch, Nüsse, Eier, Nahrungsmittelzusatzstoffe und Steinobstsorten sind eher bei Kindern relevant und sollten versuchsweise ausgesetzt werden, um die konkrete Beteiligung im Einzelfall zu überprüfen. Nicht immer sind verstärkte Beschwerden jedoch von erkennbaren Auslösern abhängig. Die Erkrankung besitzt auch eine gewisse Eigendynamik: Wie der Schlaf nicht jede Nacht gleichartig verläuft, ist auch die Haut Zyklen und Schwankungen unterworfen.

 

Behandlung

Da die Haut selbst nicht ausreichend in der Lage ist, die Trockenheit auszugleichen, ist die mehrmals tägliche Hautpflege mit Cremes und Salben der wesentliche Faktor zur Stabilisierung. Die Hautreinigung sollte mit möglichst wenig entfettenden und duftstofffreien Waschsubstanzen erfolgen. Vollbäder, auch die mit Badeölen, reizen die Haut stärker als kurzes Duschen mit nicht zu warmem Wasser. Mindestens 20 Minuten tägliche Pflege sind wesentlich für eine gesündere Haut. Sehr günstig für die weitere Entwicklung der Erkrankung haben sich Aufenthalte am Meer oder im Hochgebirge erwiesen. Für die Urlaubsplanung sollte dies berücksichtigt werden.

 

Juckreizlindernde Tabletten können insbesondere nachts sehr hilfreich sein und haben meist auch positive Effekte auf begleitende Allergien.

 

Seit 2017 gibt es neue, innovative Therapien, welche systemisch (innerlich) wirken und bereits vielen Patienten zu einem neuen Lebensgefühl verholfen haben. Nachfolgend erhalten Sie eine Kurzinformation zu den Neuerungen im Bereich der Behandlung dieser belastenden Erkrankung:  

 

Dupilumab (Handelsname Dupixent®) ist ein so genanntes Biologikum, welches seit September 2017 zur Behandlung bei Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis zugelassen ist. Seit August 2019 ist der Wirkstoff für Jugendliche ab 12 Jahren und seit November 2020 auch für Kinder ab 6 Jahren mit schwerer Neurodermitis zugelassen.

 

Im Juli 2021 hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA den Wirkstoff Tralokinumab (Adtralza ®) für erwachsene Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis zugelassen, die mit einer lokalen Therapie, wie beispielsweise wirkstoffhaltigen Cremes, keine ausreichenden Behandlungserfolge erzielen konnten. Somit steht neben Dupilumab ® ein zweites Biologikum zur Verfügung, das sehr gezielt die spezifischen Entzündungsreaktionen der Haut unterbindet (Interleukin 13). 

 

Ebenfalls zu den innovativen Therapieoptionen gehört Olumiant ® mit dem Wirkstoff Barictinib, ein so genannter Januskinase-Inhibitor, der wiederum anderweitig in die Entzündungsreaktionen eingreift und bereits Ende 2020 zugelassen wurde. Diese Inhibitoren helfen, Entzündungen zu reduzieren. Das Medikament wirkt, indem es die Aktivität eines Enzyms im Körper namens „Januskinase“ reduziert, das an Entzündungen beteiligt ist.

 

Upadacitinib (Handelsname Rinvoq ®) ist seit August 2021 zugelassen zur Therapie bei Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis, für die eine systemische Behandlung infrage kommt. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Januskinase-Inhibitor, welcher bei Neurodermitis punktet.

 

Abrocitinib (Cibinqo ®) ist seit Dezember 2021 zur Behandlung bei Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis zugelassen. Cibinqo ® enthält den Wirkstoff Abrocitinib. Cibinqo gehört ebenfalls zur Gruppe von Januskinase-Hemmern (Inhibitoren). Es wird zur Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis (Neurodermitis) eingesetzt. Durch eine Hemmung der Aktivität der Januskinase-Enzyme lindert Cibinqo ® den Juckreiz und die Entzündung der Haut.

 

Wie man also sehr gut erkennen kann, sind eine Vielzahl neuer Medikamente für die Behandlung zugelassen, was schwerst erkrankte Patienten hoffen lässt. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass jedes dieser Medikamente sehr individuell auf den Körper und die Erkrankung des Patienten einwirkt. Ebenso können alle diese modernen Therapien Nebenwirkungen haben, welche sehr sorgfältig gegen den Nutzen abgewogen werden müssen. Eine Therapie mit obigen Medikamenten gehört also in die Hände eines sehr erfahrenen Facharztes für Dermatologie.

 

Die wirksamste Behandlung des Leidens ist eine individuell abgestimmte Therapie, ggf. kombiniert mit geeigneten und auf den Einzelfall abgestimmten Pflegeprodukten. Die häuslichen Rahmenbedingungen und auch die Berufswahl muss dem Krankheitsbild Rechnung tragen. Der Hautarzt bleibt als "Hausarzt für die Haut" lebenslang der Begleiter und Partner bei der Bewältigung der Alltagsprobleme.

 

 

 

Hier finden Sie uns:

 Dariusch Mortazawi

  • Facharzt für Dermatologie
  • Allergologe
  • Lasermedizin
  • ambulante Operationen
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