Mortazawi Dermatologie
Mortazawi Dermatologie 

Hautarzt Mortazawi in Remscheid Lennep - Kindliche Hauterkrankungen

Kindliche Hauterkrankungen

 

Bestimmte Hauterkrankungen kommen auch gehäuft bei Kindern vor (z.B. Virusexantheme, Windpocken, Neurodermitis, Dellwarzen). Zudem haben die Beschwerden bei Kindern oftmals ein anderes Erscheinungsbild als bei Erwachsen. Hier ist es besonders wichtig, dass Kinderarzt und Hautarzt gut zusammenarbeiten.

 

In den ersten Lebensjahren können zahlreiche dermatologische Krankheitsbilder auftreten. Es werden im Folgenden nur die häufigsten und wichtigsten Erkrankungen erwähnt:

  • Atopisches (endogenes) Ekzem (Neurodermitis)
  • Impetigo Contagiosa (Borkenflechte)
  • Windeldermatitis
  • Dellwarzen (Mollusca contagiosa)

 

Darüber hinaus enthält diese Seite einen sehr informativen Artikel des Berufsverbandes der deutschen Dermatologen zum Thema Sonnenschutz bei Kindern.

Atopisches (endogenes) Ekzem, Neurodermitis

Die Neurodermitis zählt zu den häufigsten Hautkrankheiten. Sie ist unter vielen verschiedenen Namen bekannt, weltweit unter dem Namen "atopisches Ekzem". Etwa 3 Millionen Menschen in Deutschland leiden an ihr. Unter Kindern und Jugendlichen sind etwa 10% betroffen, und ihre Zahl nimmt ständig zu. Die Hautveränderungen der Neurodermitis sind sehr unterschiedlich, meist rot, stark juckend, leicht schuppig, anfangs trocken, später oft nässend. Diese Art von Hauterscheinungen nennt man allgemein "Ekzem". Die Neurodermitis beginnt meist im Säuglingsalter mit gelblichen Kopfkrusten ("Milchschorf"). Sie kann aber auch in jedem anderen Lebensalter erstmals auftreten, wobei später meist die Ellbeugen und Kniekehlen, Gesicht sowie andere Hautareale befallen sind. Oft verschwinden die Ekzeme wieder am Ende des 2. Lebensjahres oder in der Pubertät. Bei vielen Menschen tritt später ein allergischer Heuschnupfen oder allergisches Asthma hinzu. Die äußerlichen Hautveränderungen, der starke Juckreiz und das ständige Kratzen stellen für manche Kranken oder die Eltern kranker Kinder eine außerordentliche seelische Belastung dar. 

Die Hauterkrankung Neurodermitis wird zusammen mit allergischem Heuschnupfen und allergischem Asthma den sogenannten "atopischen" Krankheiten zugerechnet. Sie können allein, gleichzeitig oder nacheinander vorkommen. Die gemeinsame Ursache ist eine erblich bedingte Anlage ("Atopie"). Durch diese Anlage reagiert die Haut und das gesamte Immunsystem teils stärker und teils schwächer als bei Gesunden. Ist ein Elternteil betroffen (Atopiker), so liegt das Risiko einer Erkrankung der Kinder bei 30 %. Sind beide Eltern Atopiker, so liegt das Risiko der Kinder bei 60%. Die Haut des Kranken ist ungewöhnlich trocken. Der Kontakt mit äußerlichen Allergen-Substanzen kann die Hauterscheinungen verschlimmern oder auslösen. Auslöser können beispielsweise sein: Pollen, Hausstaubmilben, Seife, Nahrungsmittel, Umweltgifte, Stress, falsche oder zu geringe Hautpflege oder Hitze. Manche Auslöser können durch Allergietests herausgefunden werden. Jedes Kratzen an den juckenden Ekzemen, aber auch Infektionen der Haut verschlimmern und chronifizieren das Leiden. Oft verdicken im Laufe der Zeit die ständig gereizten Hautareale ("Lichenifikation", Elefantenhaut).

 

Die Therapie erfolgt mit rückfettenden Pflegemaßnahmen (mindestens 2 x täglich). Begleitend können auch kurze rückfettende Ölbäder durchgeführt werden, allerdings ist zu beachten, dass durch den Ölfilm die Gefahr besteht, dass die Kinder in der Badewanne ausrutschen und sich verletzen können. Beim Auftreten von juckenden Ekzemen empfehlen wir die Behandlung mit leichten bis mittelstarken Cortisonsalben oder entzündungshemmenden Cremes wie Elidel® oder Protopic® Salbe. In schwersten Verläufen ist die stationäre Behandlung in einer Hautklinik zu empfehlen. Ebenso sind Mutter-/Kind-Kuren in einigen Fällen ratsam. Wir helfen Ihnen gerne bei der Einleitung einer Kurmaßnahme.

 

Bitte beachten Sie auch die nachfolgende Seite mit Tipps und Tricks zum Ausdrucken.

 

 

 

Impetigo contagiosa


Wie der Name schon andeutet, ist die diese bakterielle Hauterkrankung hochansteckend – deshalb sollte man sie frühzeitig behandeln lassen und auf penible Hygiene achten! Entzündlich gerötete, nässende Bläschen mit honiggelben Krusten sind die charakteristischen Anzeichen einer Impetigo contagiosa, umgangssprachlich auch Borkenflechte oder Schleppeiter genannt. Kleine Hautverletzungen wie Einrisse an Nasenflügel oder Mundwinkel, aber auch ein aufgekratzter Insektenstich sind ideale Eintrittspforten für die Erreger.

 

An einer Impetigo contagiosa erkranken vor allem Kinder. Sie stecken sich meist durch eine Schmierinfektion von betroffenen Spiel- oder Klassenkameraden oder auch im Sportverein an. Bis sich die Erkrankung nach einer Ansteckung bemerkbar macht, können bis zu zehn Tage vergehen.

Entdecken die Eltern die typischen Pusteln und gelblichen Krusten bei ihrem Kind, ist besondere Vorsicht geboten, denn das Sekret ist hochinfektiös. Die Erkrankung kann sich daher immer weiter ausbreiten, vor allem wenn das Kind an den juckenden Pusteln kratzt. Bei direktem Hautkontakt oder auch durch gemeinsam benutzte Handtücher kann die Infektion auch auf andere übertragen werden.

Deshalb sollte man die Hautinfektion frühzeitig behandeln lassen. In der Regel wird ein Antibiotikum für die äußerliche Behandlung der betroffenen Hautstellen verordnet. Bei ausgedehntem Befall kann auch ein Antibiotikum zum Einnehmen erforderlich werden. Zudem sollten Betroffene und die ganze Familie auf sorgfältige Hygiene achten. Bis die offenen, eitrigen Hautstellen abgeheilt sind, sollte das Kind Schule und andere Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen. In den meisten Fällen heilt die Hautinfektion ohne Folgen wieder ab. Narben bleiben in der Regel nicht zurück.

Windelddermatitis

 

Jeder dritte Säugling ist in der Wickelphase, besonders vom 8. bis zum 12. Monat, einmal oder mehrmals von Windeldermatitis betroffen. Da diese für Ihr Kind sehr schmerzhaft sein kann, sollten Sie einen wunden Po beim Baby immer ernst nehmen. Ist der Windelbereich vor allem in Umgebung des Afters und der Leisten bei Ihrem Baby gerötet, schuppt sich die Haut oder nässt, sind vielleicht sogar Bläschen zu sehen, dann hat Ihr Baby sehr wahrscheinlich eine Windeldermatitis. Reizende Stoffe aus Urin oder Stuhlgang und das zusätzlich feucht-warme Klima der Windel haben dann die zarte Babyhaut am Po beschädigt.

 

Als auslösende oder begünstigende Faktoren kommen in Frage:

  • Erhöht konzentrierter Urin, zum Beispiel bei Fieber
  • Durchfallerkrankung
  • erhöhte Anfälligkeit beim Zahnen
  • Nahrungsumstellung oder Verdauungsschwäche und dadurch scharfer oder säuerlicher Kot
  • Gewebeaufweichung der Haut durch (bakteriell) zersetzten alkalischen Harn und
    Stuhl, z.B bei zu seltenem Windelwechsel
  • Überempfindlichkeit gegen Windel-Material oder Pflegeprodukte
  • Luftabschluss durch Plastik- oder Gummihöschen
  • Verwendung von Stoffwindeln (Waschmittelrückstände, Restkeime)

Damit die wunden und zum Teil nässenden Stellen am Po heilen können, müssen sie so trocken wie möglich gehalten werden. Hierzu können sie beim Windelwechsel die Region vorsichtig trockenföhnen. Daneben ist es auch ratsam, das Baby jeden Tag längere Zeit ohne Windel, also mit nacktem Po, strampeln oder herumkrabbeln zu lassen. Ansonsten sollten Sie Ihr Kind noch öfter als bisher frisch wickeln. Die Windelregion ist nun besonders gründlich und möglichst ohne den Säuremantel zerstörende Seifen zu säubern und vor dem Anlegen einer neuen Windel gut zu trocknen.

 

Zum Behandeln der wunden Stellen können Sie mit einem sauberen und weichen Tuch etwas Muttermilch auf den Po des Kindes tupfen. Auch ein wenig kalter Schwarztee (keine Kamille) wirkt hautberuhigend und kühlend. Um den Heilungsprozess zu unterstützen können Sie zudem eine rezeptfreie Zinksalbe aus der Apotheke dünn auf die roten Hautstellen auftragen. In schweren Fällen ist unter Umständen die Verordnung einer verschreibungspflichtigen Salbe notwendig.

Wenn Sie stillen sollten Sie auf stark säurehaltiges Obst und Gemüse verzichten. Damit erreichen Sie, dass Urin und Stuhlgang des Kindes nicht so sauer werden und die Haut nicht noch weiter reizen. Wenn Ihr Kind zu Windeldermatitis neigt, ist es ratsam, bereits vorbeugend eine Wundschutzcreme zu verwenden.

Dellwarzen (Mollusca contagiosa)

 

Dellwarzen werden durch Viren, d.h. ultrakleine Mikroorganismen verursacht und treten fast ausschließlich bei Kindern und Jugendlichen auf. Erwachsene sind gegen diese Viren meist immun, weil sie von ihrer Körperabwehr erkannt und abgetötet werden. Dellwarzen finden sich gehäuft bei Kindern mit Neurodermitis oder trockener Haut. Durch den Juckreiz, den sie hervorrufen, werden die Dellwarzen aufgekratzt, was zur Übertragung der Viren auf andere Hautpartien und zur Ausbildung weiterer Warzen führt. Nicht selten können in der Umgebung von Dellwarzen stark juckende Ekzeme auftreten, die eine Behandlung mit cortisonhaltigen Salben erforderlich macht.
Es ist deshalb ratsam, Dellwarzen zu entfernen!

 

 

Obwohl die Entfernung nicht besonders schmerzhaft ist, wehren sich die Kinder oftmals aus Angst gegen die Behandlung. Nahezu völlige Schmerzfreiheit läßt sich erreichen, wenn vor dem Eingriff eine spezielle Betäubungscreme (Emla-Creme) aufgetragen wurde. Sie tragen die Emla-Creme circa zwei Stunden vor der geplanten Behandlung auf die von Dellwarzen befallenen Hautarealen bei Ihrem Kind auf. Damit die Betäubungscreme besser in die Haut einzieht, muß sie mit einer luftundurchlässigen Folie abgedeckt werden. Bei kleinen Arealen können Sie dafür die Ihnen mitgegebenen Tegaderm-Pflaster verwenden, bei größeren Arealen eignet sich ebenso gut eine Frischhaltefolie, wie sie im Haushalt benutzt wird.

 

 

Da die Haut in der Umgebung von Dellwarzen häufig trocken und gereizt ist, sollten diese Areale mit einer Pflegelotion gut eingecremt werden. Häufiges Baden, Duschen oder Schwimmengehen ist zu meiden, weil die Haut dadurch zusätzlich austrocknet oder irritiert wird.

 

 

Da das kindliche Immunsystem erst "lernen" muß, wie es die Warzenviren abwehren kann, kommt es nicht selten bis zu 2 Jahren immer wieder zum Auftreten einzelner neuer Dellwarzen, die bis zur vollständigen Abheilung konsequent entfernt werden sollten.

Sonnenschutz bei Kindern

 

Kinderhaut: Sonne meiden – richtig Kleiden – Sonnencremen

 

Ob im heimischen Garten, auf dem Spielplatz oder am Strand: Für Kinder gibt es nichts Schöneres, als draußen zu spielen und zu toben. Die empfindliche Kinderhaut vor Sonne zu schützen, ist da nicht ganz einfach. Mit den richtigen Vorsorgemaßnahmen lässt sich der Sommer sicher genießen.

Erwachsene Haut verfügt über natürliche Mechanismen, um sich vor Schädigungen durch Sonnenstrahlung zu schützen: Unter Einwirkung von UV-Licht verdickt sich die Hornschicht, eine sogenannte Lichtschwiele entwickelt sich. Zudem bilden bestimmte Hautzellen, die sogenannten Melanozyten, das Hautpigment Melanin. Der Farbstoff ist für die Hautbräune verantwortlich und wirkt quasi als Sonnenschirm, der die UV-Strahlung abhält. Schäden, die durch UV-Strahlung in den Zellkernen entstanden sind, kann die Haut über ein komplexes Reparatursystem wieder beheben.

„Der Eigenschutz der Haut ist jedoch nicht beliebig strapazierbar“, warnt Prof. Dietrich Abeck, Hautarzt in München. Überfordert zuviel Sonne die Schutzmechanismen, entsteht akut ein Sonnenbrand. Wer sich häufig UV-Licht aussetzt, riskiert – selbst wenn es nicht bis zum Sonnenbrand kommt – langfristig eine vorzeitige Hautalterung und sogar Hautkrebs.

Bei Kindern ist die Hornschicht und damit die schützende Hautbarriere noch wesentlich dünner als bei Erwachsenen, so dass UV-Strahlung leichter in tiefere Hautschichten eindringen kann. Die hauteigenen Schutzmechanismen benötigen bis zum 12. Lebensjahr, um auszureifen. Kinderhaut entspricht dem hochempfindlichen Hauttyp I, der kaum bräunt und für Sonnenbrand sowie Langzeitschäden extrem anfällig ist.

„Im ersten Lebensjahr verfügt die Haut noch über gar keinen Eigenschutz“, erklärt der Dermatologe aus München. Da Babyhaut auch möglichst wenig mit Sonnencreme belastet werden sollte, „dürfen Säuglinge der Sonne überhaupt nicht ausgesetzt werden!“ warnt der Dermatologe. Auch beim Kinderwagen ist auf UV-schützende Schirmmaterialien zu achten.

Generell gilt für den Sonnenschutz – nicht nur – bei Kindern: Meiden – Kleiden – Cremen! Die wichtigste Vorsorgemaßnahme ist, die Haut so wenig UV-Strahlung wie möglich auszusetzen.

Von einem bewölkten Himmel sollte man sich nicht in Sicherheit wiegen lassen, auch dann erreicht noch bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung den Boden. Im Urlaub sollten Eltern daran denken, dass am Strand Wasser und heller Sand das Licht verstärkt reflektieren. Und auch im Gebirge ist die UV-Belastung deutlich höher. Im Sommer sollten Kinder zwischen 11 und 15 Uhr im Haus bleiben – damit erspart man ihnen schon die Hälfte der täglichen UV-Strahlung. Im Urlaub kann die Mittagszeit vielleicht für eine kleine Siesta oder zum Vorlesen genutzt werden.

Eltern sollten ihre Kinder nur am Vormittag oder Nachmittag im Freien spielen lassen. Dann schattige Spielplätze bevorzugen und über Planschbecken oder Sandkasten einen Sonnenschirm aufspannen. Doch Vorsicht: Auch im Schatten ist noch so viel UV-Strahlung vorhanden, dass weitere Sonnenschutzmaßnahmen erforderlich sind. „Textiler Lichtschutz geht vor Sonnencreme“, so Professor Abeck. Dabei gilt die Drei-H-Regel „Hemd - Hose - Hut“. Günstig ist locker sitzende Kleidung aus dichten Geweben, die möglichst viel Haut bedeckt. Auch Textilien mit zertifiziertem UV-Schutz sind erhältlich. Die Kopfbedeckung sollte Gesicht und Nacken ebenfalls abschatten. Beim Baden sollten Kinder am besten ein T-Shirt anbehalten und sich nach dem Planschen umziehen. Keinesfalls darf die nasse, durch das Wasser aufgeweichte Haut der Sonne ausgesetzt werden.

Hautareale, die nicht durch Textilien geschützt werden können, sind mit Sonnenschutzmittel einzucremen. Kinder benötigen in unseren Breiten Lichtschutzfaktor 30, in sonnenintensiven Ländern 50 oder 50+. Produkte für empfindliche Kinderhaut sollten keine Duftstoffe enthalten. Physikalische Lichtschutzfilter wie Titandioxid oder Zinkoxid sind zwar hautverträglicher als chemische Filter. Der weißliche Film, den diese Mikropigmente oft auf der Haut hinterlassen, ist manchen Kindern jedoch unangenehm. „Damit das Eincremen nicht zur lästigen – und dann vernachlässigten - Pflicht wird, sollten Präparate gewählt werden, die das Kind individuell verträgt und die sich gut verteilen lassen“, rät Prof. Abeck.

Günstig sind Sonnenschutzprodukte, die zudem pflegende und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften besitzen und dadurch die Hautbarriere zusätzlich unterstützen. Damit die Sonnencreme ihre Schutzwirkung auch tatsächlich entfalten kann, vor dem Aufenthalt im Freien reichlich auftragen und nach dem Planschen und Schwimmen erneuern. Sonnenschutzcreme sollte allerdings nicht dazu verleiten, sich zu lange in der Sonne aufzuhalten. „Es gilt nicht nur, einen Sonnenbrand zu vermeiden, sondern die UV-Belastung insgesamt möglichst niedrig zu halten“, betont Professor Abeck.

Übrigens: Sonnenschutz ist auch für die Haut der Erwachsenen unerlässlich – Eltern sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen!

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 Dariusch Mortazawi

  • Facharzt für Dermatologie
  • Allergologe
  • Lasermedizin
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