Hyperhidrose - übermäßiges Schwitzen
Schwitzen ist eine natürliche Funktion des Organismus, aber manchmal geschieht es in übertriebenem Maß, was bei betroffenen Patienten zu teils schwerer psychischer Belastung führen kann. Übermäßiges Schwitzen kann im Extremfall sogar bis hin zu Einschränkungen im Berufsleben führen (z.B. Händedruck bei Geschäftspartnern).
Bei der Hyperhidrose handelt es sich um eine übertriebene Sekretion von Schweiß durch die Schweißdrüsen. 0,6 – 1 % der Bevölkerung sind davon betroffen und beide Geschlechter werden gleich stark „beeinflusst", während sie im zweiten oder dritten Lebensjahrzehnt erscheint. Je nach ihrer Erscheinungsform, kann sie lokalisiert (Hände, Fußsohlen, Gesicht, Achselhöhlen) oder allgemein (am ganzen Körper) sein.
Hyperhidrose kann primär oder idiopatisch sein. 1/3 der Fälle sind durch erbliche Faktoren bedingt, welche auf eine Funktionsstörung des zentralen sympathischen Nervensystems zurückzuführen sind. Wenn es sich um sekundäre Hyperhidrose handelt so ist sie mit endokrinen und Stoffwechselstörungen (Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes, Wechseljahre), Medikamenten u.v.a. verbunden. Handelt es sich um eine geschmackliche oder eine bulbäre Hyperhidrose, so ist eine falsche Verbindung der autonomen Nervenfasern nach einer Operation, Verletzung oder Erkrankung der Ohrspeicheldrüse vorhanden.
Es ist gut jede Schweißstörung zu überprüfen. Der Arzt empfiehlt eine Laboruntersuchung, sofern er den Verdacht hat, dass es sich um eine sekundäre Hyperhidrose handelt. Bei einer lokalen Störung dagegen, ist keine paraklinische Untersuchung nötig (meistens wird ein Jod-Stärke Test durchgeführt mit welchem die Stellen mit übermäßiger Schweißproduktion ausfindig gemacht werden).
Therapiearten
Bei sekundärer Hyperhidrose reicht die Therapie ihres Erscheinungsgrunds aus. Bei lokaler Hyperhidrose umfasst die Behandlung entweder allgemeine (Leichte Kleidung, kühle Umgebung, Zunahme von Flüssigkeit) oder spezielle Maßnahmen. Letztere können lokale Präparate mit Aluminiumsalzen in einer Konzentration von 10 - 25%, Zirkoniumsalzen, Formaldehyden u.v.a oder die systematische Behandlung mit Anticholinergika, Kalziumkonkurrenten und Beruhigungsmitteln umfassen.
Die Behandlung von übermäßigem, krankhaftem Schwitzen (Hyperhidrosis) mit Botox® ist wie auch in der Faltenbehandlung ein zeitlich begrenzter Therapieansatz. Hierbei wir Botulinumtoxin A in kleinsten Mengen und in Abständen von ca. 1-2 cm im gesamten betroffenen Areal (Achsel, Handinnenfläche oder Fußsohle) direkt unter der Haut mit feinsten Nadeln injiziert. Diese zum Teil schmerzhafte Prozedur wird im Bereich der Achseln lediglich mit einer hautbetäubende Creme durchgeführt, an den Händen oder Füßen wird aber eine Lokalanästhesie oder soger ein kürzer Dämmerschlaf empfohlen. Die Wirkung von Botox® fängt nach ca. 2-4 Tagen an und ist ca. 7 Tage nach der Behandlung vollständig. Die Patienten merken dadurch eine deutliche Reduktion der Schweißsekretion an den betreffenden Stellen, das Ergebnis ist hier wie auch bei einer Faltenunterspritzung auf ca. 4-8 Monaten zeitlich begrenzt und kann bei Bedarf und Wunsch beliebig wiederholt werden.